02.02.2003: Ev. Gottesdienst aus Frankfurt
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Hintergrund: Gebärdensprache
     
Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Der Fisch war das Geheimzeichen der frühen Christengemeinden in der Verfolgung. Wir kennen seine Bedeutung: die Anfangsbuchstaben für das griechische Wort Fisch (=ICHTHYS) geben das Fundament unseres christlichen Glaubens wieder (= JESUS CHRISTUS GOTT SOHN ERLÖSER).

Das gleiche Glaubensbekenntnis finden wir bei dem gehörlosen Maler Roman Melka aus Frankfurt, der versucht, die Gebärdensprache zu zeichnen.

Und doch ist uns in Deutschland die Gebärdensprache meist fremd!
Wir nehmen sie nicht als das, was sie ist: eine eigenständige Sprache, die wie alle anderen Sprachen in der Welt allgemeingültigen Regeln unterliegt und sich entsprechend entfaltet.

Martin Luther ist es zu verdanken, daß er schon in seiner Zeit begonnen hat, der deutschen Laut- und Schriftsprache zu dieser Entfaltung zu verhelfen. Den Professoren an den Universitäten in Hamburg und Frankfurt wird es seit Beginn ihrer Forschung schwer gemacht, der Gebärdensprache die gleiche Anerkennung und Entfaltung zu ermöglichen, doch seit einigen Jahren ist Bewegung zu spüren. Der Gebärdenchor der Katholischen Gehörlosenseelsorge Frankfurt/Main hat in Zusammenarbeit mit der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt eine gebärdensprachliche Liturgie entwickelt.
Es werden nicht nur existierende lautsprachliche Texte in die deutsche Gebärdensprache übersetzt, sondern die gehörlose Leiterin des Gebärdenchores, Frau Daniela Happ, hat auch eigene Gebete in der deutschen Gebärdensprache geschrieben.
Wir in der Diözese Rottenburg-Stuttgart haben die Vorgaben aus Frankfurt und von Daniela Happ dankbar aufgegriffen, denn bei einer Umfrage unter den Gehörlosen in der Diözese Augsburg: "Wo erleben sie als gehörlose Menschen im Gottesdienst ein Stück Himmel auf Erden?" kam oft die Antwort: "Wenn der Gottesdienstleiter gebärden kann!" und "Wenn wir die Gebete gebärden!"
Zudem steht in unserer Ordnung der kirchlichen Dienste: "Chormitglieder leisten einen wichtigen liturgischen Dienst!". Das bedeutet für uns Gehörlosenseelsorger: "Auch Gebärdenchor-Mitglieder leisten einen wichtigen liturgischen Dienst!"

Sie sehen und erfahren deshalb in unserem Gottesdienst den Gebärdenchor aus Aalen und die Theatergruppe des Gehörlosenverein Wangen/Allgäu, die zeigen, wie schön Gebärdensprache sein kann und wie ergreifend es sein kann, Gebärdensprache fein, froh und locker zu erleben.
Wenn Sie Daniela Happ aus Frankfurt (seit dem 6. Lebensjahr ertaubt und seit 1995 wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Frau Professor Dr. Leuninger an der Uni Frankfurt) mit dem nachstehenden Gebet "HÄNDE" erleben könnten, würden auch Sie - als hörende Zuschauer- "ein Stück Himmel auf Erden erleben!"

Ihr
Helmut Baumgärtel
Gehörlosenseelsorger



 


   
     
 




 
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