Der Ort: Die "Lutherischen" in der katholischen Stadt
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Das Congress Center in Amberg, in dem die Synode der EKD tagt, ist zweckmäßig, aber mäßig attraktiv. Die Hauptstadt der Oberpfalz hat ihren 45.000 Einwohnern und zahlreichen Touristen sehenswürdigere Gebäude zu bieten, noch dazu mit denkwürdigen Namen wie "Stadtbrille"und "Eh-häusl".
Sehenswert ist auch die katholische Kirche St. Martin. Die lutherische Paulanerkirche, in der der EKD-Gottesdienst stattfindet, ist eher wegen ihrer Vorgeschichte interessant. In diesem Jahr feiert sie 150. Jubiläum. Die lutherische Religion war im katholischen Bayern über 222 Jahre verboten. Erst unter König Maximilian II bekommen die Lutheraner 1851 ihr Gotteshaus. Und mancher staunt damals: "Schau, die Lutherischen haben auch einen Herrgott."
Die Amberger Historie ist nicht nur in Kirchendingen lang und bewegt. Die Geschichte der "Vilsstadt" spielt zwischen der Pfalz und Bayern, Calvinismus und Luthertum, zwischen Katholiken, Jesuiten und Selesianerinnen. Religionsaufstände gehören ebenso dazu wie wirtschaftliche Auf- und Umbrüche.
Wegen seiner Erzvorkommen gilt die Region als "Ruhrgebiet des Mittelalters". Später profitiert Amberg wirtschaftlich von seiner günstigen Verkehrslage. Inzwischen droht Rezession. Auch die Oberpfalz spürt die Folgen der Globalisierung.
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