Hintergrund: Der Wetterhahn
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Der silbrig glänzende Wetterhahn von Heilig Kreuz ruft eine ungewöhnliche Begebenheit ins Gedächtnis. Im Jahr 1983, im Zuge der Instandsetzung der Kirche, mußte das 4 Meter hohe Kreuz vom Turm entfernt werden. Auf seiner Spitze thronte einst ein Wetterhahn, den eines Tages der Blitzschlag zu Fall brachte. Das verzierte Eisenkreuz mußte, wollte man es erhalten, dringend einer Reparatur unterzogen werden. Doch es fehlte an Material und Geld. Düstere Aussichten - wäre da nicht ein ehemaliges Gemeindemitglied zu Gast gewesen, das auf der anderen Seite des damals noch geteilten Deutschlands Hilfe versprach. Und so reihten sich Teile des Turmkreuzes in die Warteschlange nach Westen, begaben sich in die Hände der Zollbeamten und sorgten für Erstaunen. "Was haben Sie auf dem Dach Ihres Autos? Sind das Kunstgegenstände?", fragte er. "Es sind Teile vom Turmkreuz unserer Kirche, die instandgesetzt werden sollen. Vom vollkommen desolaten Zustand können Sie sich überzeugen. Sie stellen keinen Wert dar", so lautete die Antwort. Denselben Zollbeamten, der damals die Ausfuhr des "Schrotts" genehmigte, erwartete dann Tage später eine Überraschung. "Ist das Silber, Wer bezahlt das? Unbegreiflich!", so seine Worte, als er das alte Kreuz in neuem Glanz wiedersah. "Es ist alles aus Edelstahl. Bezahlen tut es niemand. Das ist ein Geschenk an unsere Heimatpfarrei", so entgegnete man ihm. Weitere Zöllner wurden hinzugezogen und strichen fasziniert über den Hahn - schließlich wurde die Fracht freigegeben und erreichte Frankfurt / Oder. Seitdem ziert das Kreuz die Turmspitze von Heilig Kreuz und wenn Sonnenstrahlen darauf fallen, leuchtet es weithin sichtbar. Karoline Exner
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