"Braucht Nachfolge Passion?" Hebräer 13, 12 - 14
Aus der Mauritiuskirche Leimen mit Pfarrer Michael Löffler
Nachfolge und Passion sind schwierige theologische Begriffe, die sich inhaltlich aus einer Passage im Hebräerbrief ergeben. Dahinter steht die Frage nach einer glaubhaften Weitergabe des Evangeliums und der Bereitschaft auch Opfer auf sich zu nehmen. Das war für die Christen in den ersten Jahrhunderten eine wichtige Fragestellung angesichts des Todes ihres Religionsführers. Die noch junge Religionsgemeinschaft musste sich bewähren. Die Zeit der Verfolgungen hatte begonnen. Sie sollte viele Opfer nach sich ziehen.
Angesichts dieser Situation war es wichtig, eine eigene Standortbestimmung vorzunehmen, sich rückzubesinnen und zu vergewissern, aber auch neue Perspektiven für die Zukunft zu formulieren. Bis heute fühlen sich die Christen in den Worten aus dem Hebräerbrief angesprochen. Das berührt die Frage nach dem eigenen Selbstverständnis der Gemeinde, die sich je nach aktueller Situation immer wieder neu stellt.
Die "Leitsätze der Ev. Kirche in Baden" gehen dieser Frage bewusst nach und stellen die Suche nach einem Profil von Kirche in den Kontext einzelner Kirchengemeinden. Die Gemeinde in Leimen arbeitet an dem Projekt der Landeskirche schon längere Zeit mit und ist zu ersten Ergebnissen gekommen. Von ihrem Selbstverständnis möchte sie einen Gottesdienst in Richtung "missionarischen Gemeindeaufbau" gestalten.
Der übertragene Gottesdienst möchte ein Plädoyer für eine leidenschaftliche Kirche sein, in der man weinen und lachen kann. Dahinter verbirgt sich kein Zweckoptimismus, sondern die Erfahrung, dass man Leiden durch gegenseitige Annahme, Hilfe und Unterstützung überwinden kann. Ein Perspektivwechsel, der sich aus der Lebensgeschichte Jesu Christi ergibt, der selbst gelitten hat bis zum Tod.
Ein Gottesdienst auf den "Spuren des Lebens". Die Reihe 2002 will spürbar machen, wie lebendig und aktuell biblisch-theologische Grundaussagen sein können.
Charlotte Magin, Pfarrerin und Senderbeauftragte beim ZDF
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