02.02.2003: Ev. Gottesdienst aus Frankfurt
Live-Video
    -Archiv 2003
  -Archiv 2002
  -Archiv 2001
  -Archiv Aktionen
 
  Medientipp  
  Bibeltexte, die anregen, aufregen, ärgern: Provokation Bibel. Das Begleitbuch zur Reihe 2003. Druckfrisch.
Weiter...


 
 
 
    KATHOLISCH    
 
   
30.06.2002: Kath. Gottesdienst aus Helfta    
     
Mechthild von Magdeburg: Die Freude der Gottesbegegnung
     
"Meinen herrlichsten Engel Jesus Christus, der da über den Seraphin schwebt, der mit seinem Vater der ungeteilte Gott ist! Ich nehme ihn, ich die geringste Seele, in meine Arme, und ich esse und trinke ihn und tue mit ihm, wonach mich verlangt.... Wie hoch über mir er auch wohnt, seine Gottheit wird mir doch niemals so kostbar, daß ich sie nicht ohne Unterlaß in allen meinen Gliedern ganz empfinden dürfte..."

Diese ungewöhnlichen Worte stammen von Mechthild von Magdeburg, der ersten namentlich genannten Mystikerin, die in deutscher Sprache schreibt. Ebenso ungewöhlich ist auch ihr Leben:

Um 1207 geboren wächst Mechthild in einer höfischen Welt und Kultur heran. Im Alter von zwölf Jahren hat sie zum ersten Mal Visionen und sieht den Heiligen Geist. Sie verläßt um 1230 ihr Elternhaus und begibt sich nach Magdeburg. Dort wählt sie ein strenges geistliches Leben nach den evangelischen Räten Enthaltsamkeit, Armut und Gehorsam. Sie vertraut ihrem Beichtvater ihre Glaubenserfahrungen an und wird von diesem ermutigt, ihre Einsichten aufzuschreiben. Das "Fließende Licht der Gottheit", bestehend aus sechs Büchern, bringt ihr statt Anerkennung Anfeindung, Verleumdung und kirchliche Kritik. Mechthild und die Frauen dieser Zeit sind nicht nur große Beterinnen. Sie gelten als handfeste und praktisch denkende Frauen, die sich in das politische und kirchliche Leben ihrer Zeit einmischen. Mechthild wird vor das Domgericht zitiert, da sie die Herrschsucht des Klerus kritisiert.
1270, im Alter von 58 Jahren, kommt Mechthild in das Zisterzienserinnenkloster Helfta. Hier findet sie freundliche Aufnahme und in Gertrud von Helfta und Mechthild von Hackeborn verständnisvolle Mitschwestern, die weit jünger sind als sie. Sich einander annehmen, begegnen und mit Christus auf dem Weg sein, das ist es, was Communio bedeutet und was Mechthild in diesem Kloster erfährt.

Es liegt ihr am Herzen, die Freude der Gottesbegegnung, die sie selbst erfahren hat, auch anderen zu vermitteln. Jesus ist Mensch geworden, um jeden zu  seinem wahren Selbst zu verhelfen - davon geht Mechthild aus und gibt diese Erfahrung in unser Jahrtausend weiter.



 


   
     
 




 
   In Zusammenarbeit mit: