Zur Hansesail, einem internationalen Treffen von Großseglern jeden Sommer im Rostocker Hafen, kommen Seefahrer seit mehr als 10 Jahren mit Hunderttausenden Besuchern zusammen. Seit dieser Zeit hat auch die Deutsche Seemannsmission im Rostocker Seehafen ihre Arbeit aufgenommen. Von Anfang an wird während des Seglertreffens auch ein Gottesdienst zur Seefahrt in einer der großen gotischen Rostocker Stadtkirchen gefeiert. So auch in diesem Jahr.

Gerade Seeleute spüren bei ihrer Arbeit auf See die Kraft Gottes, des Schöpfers, in unmittelbarer Weise. Die unermessliche Weite des Wassers gibt ihnen und ihren Familien Lohn und Brot, bedeutet aber immer wieder auch eine Gefährdung des Lebens. Seeleute auf den Ozeanen wissen um die Notwendigkeit von Orientierung und Ziel. Sie wissen was es heißt, wieder Land unter den Füßen zu haben.

Darum geht es in diesem Gottesdienst aus der Petrikirche in Rostock. Seeleute aus den verschiedensten Ländern, Hobbysegler und Berufsseefahrer kommen mit den Besuchern des Seglertreffens und der Ortsgemeinde unter dem Thema "Halt im Glauben - Halt im Leben?" zusammen um Gottesdienst zu feiern. Das Gedenken an die auf See gebliebenen Seeleute erinnert daran, dass Arbeit und Leben nicht vollständig vom Menschen beherrscht werden.

Das löst Fragen aus, von denen das Gästebuch der Seemannsmission erzählt. Der Gottesdienst geht diesen Fragen und der Sehnsucht nach Orientierung im Leben nach. Menschliches Bemühen in Arbeit und Beruf wie auch im Glauben ist die eine Seite für die Gestaltung von Leben. Der Gottesdienst zeigt, dass es darüber hinaus mehr gibt und führt in Gestaltung und Predigt zu Halt und Trost in der biblischen Gewissheit der Gnade Gottes für die Menschen.

Frank-Michael Theuer, Diplomtheologe und Senderbeauftragter beim ZDF