Live-Übertragung aus dem Christus-Pavillon in Volkenroda
Mit Pfarrer Dr. Karl-Heinz Michel und Bruder Franziskus C.Joest

Im thüringischen Volkenroda befindet sich die älteste Zisterzienserkirche in Deutschland. Im Jahre 1131 gegründet, wurde das Kloster im 16. Jahrhundert zerstört. Kurz nach der Wende nahmen sich Bewohner des Dorfes des in der DDR-Zeit völlig verwahrlosten Geländes an.

Die Jesus-Bruderschaft Gnadenthal, eine evangelische Kommunität aus Hessen, half mit, die alten Gebäude unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten zu restaurieren, sie in einer modernen Bauweise zu ergänzen und die Klosteranlage mit neuem Leben zu füllen. Im letzten Jahr wurde der Christus-Pavillon, die ehemalige Kirche der EXPO 2000 im Kloster Volkenroda wieder aufgebaut und eingeweiht, ein imposantes Gebäude, das in seiner modernen Stahl- und Glaskonstruktion auf alte sakrale Formen zurück greift.

So erinnert die Anlage an den zerstörten Tempel in Jerusalem. Zugleich sind Anleihen aus der Tradition der alten Klöster erkennbar. So wurde um den eigentlichen Gottesdienstraum ein Kreuzgang mit neu gestalteten "Seitenkammern" gelegt. Der lichtdurchflutete Raum lädt seine Besucher zum Meditieren ein. Durch die Durchlässigkeit des Marmors geschieht so etwas wie eine geistliche Durchdringung, eine Erfahrung von Transzendenz: ein Stück Himmel auf Erden.

Dieser Gedanke findet sich in dem für den Gottesdienst vorgesehenen Predigttext wieder. Er spricht von der "Herrlichkeit des Dienstes". im Spannungsfeld von Erwartung und Erfüllung.
Die in Volkenroda lebende Gemeinschaft sieht sich zu solchem Dienst berufen. Sie möchte auch andere Menschen dazu einladen, sich auf diesen Weg zu begeben. Geplant ist ein Pilgergottesdienst, der diesen Gedanken durch die besondere Architektur der Kirche erschließen möchte. Es singt die Schola der Jesus-Bruderschaft aus Gnadenthal.

Charlotte Magin, Pfarrerin und Senderbeauftragte beim ZDF