02.02.2003: Ev. Gottesdienst aus Frankfurt
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    EVANGELISCH    
 
   
Hintergrund Gottesdienst evangelisch    
     
Ein evangelisches Wort braucht (k)ein Bild
     
“Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind“, sagt Jesus Christus, „da bin ich mitten unter euch.“ Kein Christ glaubt für sich allein. Jesus sammelt Jüngerinnen und Jünger, die sich nach seinem Tod weiter versammeln. Jeden Sonntag, am Tag seiner Auferstehung. Sie beten, singen, reden, essen miteiander, teilen Leben und Glauben. Seither gibt es christliche Glaubensversammlungen, bis heute Gottesdienste, seit der Reformationszeit auch in evangelischer Form.    
 
Allein das Wort.“ Seit Reformator Martin Luther das biblische Wort betont hat, sind evangelische Gottesdienste, ob lutherisch, reformiert oder uniert, genau daran zu erkennen. Predigt, Auslegung und Lesung der Schrift sind zentral. Gebete und Gemeindelieder gehören jeden Sonntag dazu, die Sakramente Taufe und Abendmahl nicht. Sie werden nur an einigen Sonn- oder Feiertagen abgehalten. Hinzu kommen besondere Segensfeiern wie Konfirmation, Trauung oder Bestattung. 

Zu den Besonderheiten gehört auch ein evangelischer Fernsehgottesdienst. Er lässt sich nicht einfach abfotografieren. Er kommt zwar ganz bewusst aus einer „echten“ Gemeinde, bleibt aber doch „unecht“: wird professionell vorbereitet, geprobt und gesendet. Ein Gottesdienst nach Drehbuch und Stoppuhr hat einen eigenen pastoralen und auch publizistischen Anspruch.  

Die Inhalte sind so weit gefächert wie die Interessen der „Fernsehgemeinde“. Gesellschaftliche, soziale, diakonische Themen haben oft Vorrang vor Kirchenjahr, Agenden und Perikopen. Die vorgeschlagenen Bibelstellen und Gebete für jeden Sonntag werden nicht außer Betracht gelassen, stehen aber manchmal hintan. Denn neben den Ordnungen der Kirche hat auch die der Kameras ihr Recht. Die Kamerabilder übernehmen eine eigene liturgische Aufgabe. 

Wie behält ein solcher Gottesdienst in der bunten Welt des Mediums seine christliche Färbung? Das ist die kritische Frage, die sich die Beauftragten immer wieder stellen.
In einem Massenmedium Gott und Glauben vermitteln, bedeutet jedenfalls eines: Farbe bekennen.         

Gottesdienste im Fernsehen wollen die Verkündigung in den Gemeinden nicht ersetzen, können sie aber ergänzen. Sie gestatten den Blick aus dem eigenen Kirchenfenster hinaus und zeigen evangelisches Leben in all seinen Facetten. Jeden Sonntag andere Gebäude und Gemeinden, Menschen und Meinungen. Überall wird gebetet, gesungen und gepredigt und doch immer anders. Theologie, Liturgie und Musik sind so vielfarbig wie die evangelische Kirche selbst, ob lutherisch, reformiert, uniert oder freikirchlich.  

Dennoch ist eine gemeinsame evangelische Grundierung vorhanden. Das Evangelium gibt allen Gottesdiensten Farbe: Die frohe Botschaft, dass Christus mit uns lebt und Gott uns liebt. Hoffnung für Verzweifelte, Gnade für Verurteilte, Hilfe für Vergessene. Immer wieder kommen Gottesdienste aus Krankenhäusern, Kinderheimen oder Gefängniskappellen. Immer wieder geht es auch um gesellschaftliche Fragen wie Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Den deutschsprachigen Protestantismus in seiner bunten Skala ausleuchten – das will die Gottesdienstübertragung im Zweiten.   

 



 


   
     
 




 
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