02.02.2003: Ev. Gottesdienst aus Frankfurt
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    KATHOLISCH    
 
   
Hintergrund Gottesdienst katholisch    
     
Eine Messe ist keine Show
     
Auch Fernsehgottesdienste sind „richtige“ Gottesdienste. Sie werden nicht wie eine Show veranstaltet sondern in einer realen Gemeinde gefeiert. Das Fernsehen ist dabei zu Gast, es überträgt die Feier in die Öffentlichkeit und erweitert so die Gemeinschaft. Was aber passiert, wenn wir Gottesdienst feiern?

Schon der Begriff macht die Sache schwierig: „Gottesdienst“. Wer dient hier wem? Gott dem Menschen oder der Mensch Gott? Die Theologen unserer Zeit neigen eher zu ersterem: Gottesdienst feiern zu können bedeutet, einen Raum zu finden, in dem Gottesbegegnung möglich ist. Gott offenbart sich als Gegenüber des Menschen, als derjenige, der für den Menschen da ist. Gottesdienst bedeutet also nicht in erster Linie, dass der Mensch Gott zu dienen hat, sondern dass er offen wird für die Nähe Gottes. Ein anderer Begriff für Gottesdienst ist „Liturgie“. Er stammt aus dem Griechischen und bedeutet etwa „Sache des Volkes“ oder „Sache für das Volk“. Auch hier findet sich also ein ähnliche Richtung: etwas, das für den Menschen da ist. Liturgie ist also nicht zuerst von menschlichem Bemühen abhängig, sondern von der Gnade Gottes.

Die Liturgie gehört zentral zum christlichen Glauben dazu. Sie ist zugleich „Gipfel“ und „Quelle“ des Tuns der Kirche, so das Zweite Vatikanische Konzil. Sie ist Quelle, weil in der Liturgie das Wort Gottes verkündet wird, der Ursprung des Glaubens, um das sich die Gemeinde versammelt. Und sie ist Gipfel, weil dieses Wort Gottes in der Gemeinde real gegenwärtig wird.


Die Begriffe „Gottesdienst“ und „Liturgie“ sind aber nur Sammelbegriffe für verschiedene Formen. Eine Tauffeier ist ebenso Gottesdienst wie ein Requiem, eine Morgenandacht ebenso wie eine Osternachtsfeier, eine Trauung ebenso wie eine Eucharistiefeier. Weil Gottesdienst bedeutet, dass Gott für die Menschen da ist, wurden für die unterschiedlichsten Lebensmomente gottesdienstliche Formen geschaffen. Oft denkt man beim Begriff Gottesdienst nur an die sonntägliche Eucharistiefeier. Sie ist die Hochform christlichen Gottesdienstes, doch kann sie nur wirklich erfahren werden, wenn sie flankiert wird von den „kleinen“ gottesdienstlichen Formen im Alltag: Stundengebet, Andachten, Gebetszeiten.

Neben der Eucharistiefeier ist die Feier der übrigen Sakramente am bedeutsamsten: Taufe und Firmung, Bußsakrament und Krankensalbung, Weihe- und Ehesakrament. Sie werden an wichtigen „Lebenswenden“ des Menschen gefeiert, folgen also einen individuellen Rhythmus. Daneben steht der liturgische Jahreskreis, der mit dem Advent beginnt und dem Fest Christkönig schließt.

Literatur:

Adam, Adolf. Grundriß Liturgie, Freiburg 1985
Bieger, Eckhard: Das Kirchenjahr zum Nachschlagen, Kevelaer 1995.



 


   
     
 




 
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