Zu jedem öffentlich-rechtlichen Sender gehört eine Fachredaktion Kirche". Das ZDF hat zwei: "Kirche und Leben katholisch" und "Kirche und Leben evangelisch".
Unabhängige Fernsehjournalisten berichten engagiert und kritisch über das Themenfeld Kirche, Religion, Theologie und Gesellschaft – beispielsweise im Sonntagmorgenmagazin „Zur Zeit“ oder der Dokumentation „37°“. Diese und andere Sendungen werden allein von der Redaktion verantwortet. Daneben sind die Fachredakteure - laut Staatsvertrag - auch für die von den Kirchen verantworteten Fernsehgottesdienste zuständig. Sie rücken die Gottesdienste ins rechte Bild.
Die Redaktion "Kirche und Leben“ orientiert sich an ihrem Publikum, an Zuschauern für die das Wort “Kirche“ nicht unbedingt mit „Leben“ gefüllt ist. Christliche Grundbegriffe sind längst nicht mehr selbstverständlich. Darum müssen sie ebenso einfach wie eindrucksvoll erklärt werden. Verständliche Texte und ansprechende Bilder sind nötig, damit ein Fernsehgottes-
dienst den Menschen vor dem Bildschirm etwas zeigen und sagen kann. Theologisches Kauderwelsch oder kirchliches Fachwissen sprechen kaum jemanden an – schon gar nicht im Massenmedium Fernsehen.
Eine Aufgabe der Fernsehredakteure besteht darin, den geplanten Gottesdienst kritisch auf Medientauglichkeit zu prüfen. Mit ihrer journalistischen Erfahrung beraten sie die kirchlichen Beauftragten bei der Auswahl interessanter Gemeinden oder Personen, begleiten teilweise auch die inhaltliche Ausarbeitung und setzen das Ganze schließlich professionell in Szene.
Dazu gehören die richtige Dramaturgie, Regie, Ton- und Kameratechnik und vieles mehr. Auch „Vorfilme“, die vor Beginn der Gottesdienstübertragung einen Einblick in das Gemeinde-
leben am Ort geben, gehören zur Verantwortung der Redaktion.
So sorgfältig Kirchenleute die Inhalte vorbereiten, so sorgen die Medienschaffenden für die rechte Verpackung. Da beides unbedingt zusammengehört, arbeiten Sender und Kirche, ZDF und EKD eng zusammen. Wie das, was gesagt und gezeigt werden soll, am besten in Auge und Ohr kommt - das ist journalistische Übersetzungsaufgabe.
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